Stolpersteine sind kleine Messingtafeln, die in vielen europäischen Städten an die Opfer der NS-Zeit erinnern sollen. Diese Steine werden an dem letzten frei gewählten Wohnort des jeweiligen Opfers ins Pflaster eingelassen und enthalten Informationen über Name, Geburtsdatum, Sterbedatum und Sterbeort des jeweiligen Opfers. Auch in Bocholt lassen sich viele dieser kleinen Gedenktafeln finden.
Am 1. Adventswochenende hatten einige Schüler und Schülerinnen des 9. Jahrgangs der Albert-Schweitzer-Realschule die Möglichkeit, sich in der Bocholter Innenstadt auf die Suche nach den verschiedenen Stolpersteinen zu machen. Zusätzlich konnten sie die interessanten und bewegenden Lebensgeschichten der NS-Opfer kennenlernen: Wo haben sie gelebt? Welcher Arbeit gingen sie nach? Wie dachten sie über ihre Zeit? Welches Schicksal ereilte sie? Viele Schüler und Schülerinnen, die sich im Ethikunterricht mit dem Entstehen von Vorurteilen, Hass und Antisemitismus auseinandergesetzt haben, nahmen an dem freiwilligen Stadtspaziergang teil.
Der italienische Schriftsteller Primo Levi, der den Holocaust überlebte, sagte damals: „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“. Umso wichtiger, dass die Opfer des Nationalsozialismus und ihre Geschichten nicht vergessen werden.

(C) M. v. Deest