Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 9b waren letzten Mittwoch zu Besuch im Humberghaus in Dingden. Das Haus verdankt seinen Namen der Familie Humberg, die dort bis 1941 lebte und es gleichzeitig als Manufakturwarenladen und Metzgerei nutzte.
Zu entdecken gab es viel! Die Schüler und Schülerinnen konnten ein Foto zur goldenen Hochzeit von Rosalia und Abraham Humberg ausfindig machen. Neben dem Ehepaar waren ebenfalls ihre sieben Kinder mit Anhang zu sehen. Auf den ersten Blick ist es ein Foto von einer ganz normalen Familie auf dem Land. Die Geschichte hinter dem Bild ist aber alles andere als „normal“. Das Foto wurde im Januar 1932 geschossen; ein Jahr vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Bei der Familie Humberg handelte es sich um eine deutsch-jüdische Familie. Dieses Foto dokumentiert ihr letztes Zusammentreffen. Danach wurden die Humbergs, wie viele andere Juden zu der Zeit, Opfer der systematischen Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten.


Das Wohnhaus der Familie steht bis heute, 2001 haben es die Mitglieder des Heimatvereins Dingden e.V. saniert. Da in all den Jahrzehnten kaum Bauveränderungen vorgenommen worden sind, handelt es sich bei dem Humberghaus um einen authentischen Ort, an dem Geschichte lebendig wird.
Die Schüler und Schülerinnen konnten sich den Tag über selbständig durch das Haus bewegen und die verschiedenen Facetten jüdischen Lebens auf dem Land kennenlernen.

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